,

Wie wir wohnen

In den USA wohnt man etwas anders als in Deutschland. Die Unterschiede gehen schon bei der Wahl des Wohnortes los und erstrecken sich über die Größe und Verarbeitung, bis zur Ausstattung der Wohnung.

Grundsätzlich wird in den USA etwas größer gewohnt. Dabei hat man, wie bei uns auch zwei Möglichkeiten, Miete oder Kauf. Da wir uns ja nur vorübergehend hier aufhalten kam ein Kauf für uns nicht in Frage. Wir brauchen also eine Wohnung zur Miete und hier kommt schon der erste Unterschied. Mietverträge werden in den USA grundsätzlich befristet, meist für ein Jahr abgeschlossen. Die meisten Mietwohnungen in Chesterfield befinden sich in großen Wohnanlagen, die unter Umständen aus bis zu 1000 Wohnungen, aufgeteilt auf 8 – 12 Einheiten je Haus bestehen können.

Baxter Crossings, wo wir wohnen besteht z. B. aus 636 Wohneinheiten. Zu jeder Wohnanlage gehört ein Clubhaus, bei dem sich auch ein kleines Fitness Center, ein Pool, ein Tennisplatz und ein Basketballplatz befinden. Zudem gibt es über die ganze Anlage verteilt mehrere BBQ-Spots und 4 Fischteiche in denen auch geangelt werden darf. Die Nutzung dieser Annehmlichkeiten ist in der Miete inbegriffen, wobei der Quadratmeterpreis nur minimal mehr beträgt als in Deutschland.

Dafür sind die Apartments aber nicht mit deutschem Standard zu vergleichen. Jeder der die deutsche Gründlichkeit gewohnt ist, schlägt beim Anblick der schlecht verarbeiteten Häuser die Hände über dem Kopf zusammen. Es ist nicht so, dass wir jetzt in einer baufälligen, schimmligen Bude wohnen müssen. Vielmehr sind es die Kleinigkeiten die uns immer wieder den Kopf schütteln lassen. Die Dachpappe auf dem Dach über unserem Balkon ist beispielsweise mir zu langen Nägeln festgenagelt. Das heißt aus der kompletten Gaube schauen ca. 2 cm lange Nägel raus. Ich bin mir sicher, selbst der schlechteste deutsche Handwerker bekommt bei diesem Anblick einen Herzinfarkt.

Dafür ist die Ausstattung unserer ca 95 m2 Wohnung für unsere Zwecke optimal. Alle Apartments sind mit einer Küche inkl. Herd, Micro, Kühlschrank mit Eiswürfel-Spender, Spülmaschine und einem Spülbecken mit Häcksler für die Bioabfälle ausgestattet. Zudem sind eine Klimaanlage, eine Waschmaschine, ein Trockner, ein offener Kamin und leider auch Teppichboden inklusive. Außerdem verfügt jedes Schlafzimmer über ein eigenes Badezimmer.

Gerade was die Haushaltsgeräte angeht, sind wir von zu Hause schon sehr verwöhnt. Die Herdplatten an unserem US-Herd bestehen aus Heizspiralen die zu Glühen beginnen wenn man auf höchster Stufe kocht und die Programme unserer Waschmaschine beschränken sich auf cold, cool, warm und hot. Aber beides funktioniert und man gewöhnt sich hoffentlich an alles.

Was uns aber gerade bei der Einrichtung der Wohnung hilft, sind die insgesamt fünf zum Teil begehbaren Wandschränke, dies erspart uns nämlich das Kaufen, Transportieren und Aufbauen von Kleiderschänken.

Ein weiterer großer Unterschied liegt in der Handhabung von Müll. Im Gegensatz zu Deutschland wo der Müll ja feinsäuberlich getrennt wird, kommt hier einfach alles in einen riesigen, blauen Müllcontainer der auf dem Parkplatz vor dem Haus steht. Das ist für den umweltbewussten Deutschen natürlich echt schwer zu ertragen.

Insgesamt fühlen wir uns nach knapp einer Woche aber schon recht wohl hier, was sicher auch an den importierten schwedischen Möbeln liegt mit denen wir uns bereits am Wochenende eingedeckt haben.

15 Kommentare
  1. Hans
    Hans sagte:

    Ist richtig interessant, ich ziehe euern Blog der Augsburger Allgemeinen schon vor. Ich denke ihr könnt euch in der neuen Wohnung recht wohl fühlen. Macht einen sehr guten Eindruck.
    Freu mich auf die nächsten Berichte von euch beiden.

    Antworten
  2. Eva
    Eva sagte:

    Schön, voll dabei zu sein…tolle Idee mit dem Blog!!
    Ganz wie Daheim, Ikea und Aldi um die Ecke.
    Tolle Wohnung….
    Wir freuen uns schon auf die nächste Einträge!

    Gruß Tobi, Eva und Co

    Antworten
    • Micha
      Micha sagte:

      Cool, dass es euch gefällt! Das mit dem Aldi ist echt witzig, vor allem ist, bei den deutschen Wochen, als Beweis, dass es wirklich aus Deutschland stammt auf allen Verpackungen Schloss Neuschwanstein drauf… ?

      Antworten
  3. Mum
    Mum sagte:

    So, jetzt fehlen nur noch die persönlichen Teilchen, dann habt ihr in St. Louis ein richtig schnuckeliges Nest.
    Wünsch euch viel Spaß in der neuen Wohnung – kann leider zur Einweihungsparty nicht kommen.

    Antworten
    • Tobi
      Tobi sagte:

      Ja, wir hoffen, dass die persönlichen Sachen bald ankommen. Immer aus dem Koffer leben ist recht ungemütlich… Es gibt noch gar keinen Termin zur Einweihungsparty. Da kannst du doch noch gar nicht wissen ob zu Zeit hast.

      Freut mich riesig, dass dir der Blog gefällt… Dann schreib ich auch weiter 😉 Ganz liebe Grüße zurück!

      Antworten
  4. Mum
    Mum sagte:

    Übrigens, die Aussicht vom Balkon ist fast wie in Binsi.
    Ich find euren Blog richtig toll!!!! – Man ist echt auf dem laufenden, was über dem großen Teich bei euch so abgeht.
    Ganz lieben Gruß

    Antworten
  5. Stefan
    Stefan sagte:

    Hey Tobi,
    ich finde die Wohnung cool – wenn alles wäre wie daheim wär´s ja langweilig. Die Herdplatten sind echt seltsam… Aber der Balkon und die Aussicht sind ja wohl top!
    Grüße von Deinem Kollegen,
    Stefan

    Antworten
  6. Kollegin
    Kollegin sagte:

    Die Natur schein bei Euch genau so weit sein wie hier.
    Sehr detaillierte Berichte. Finde ich ganz super und freue mich mehr von dir Michaela zu lesen.
    Liebe Grüße aus dem sonnigen Saarland

    Antworten

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Möbeln konnte man in unseren vorangegangenen Wohnungen deutlich erkennen. Dem sind wir ja, wie ihr diesem Beitrag entnehmen konntet, auch treu […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Micha Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert