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Baseball mit den Cardinals

Am Mittwoch waren wir auf unserem ersten Baseballspiel, bei den St. Louis Cardinals. Es ist Starting Week, d. h. die Saison hat gerade erst begonnen. Nach dem Wegzug der St. Louis Rams (Football) nach L. A. gibt es in St. Louis nun noch zwei relevante Sportteams, die Cardinals (Baseball) und die Blues (Eishockey). Die Baseball-Saison beginnt im April und endet im September, wohin gegen die Hockey-Saison im September beginnt und im April endet. Das bedeutet, der Sport-Kalender ist hier das ganze Jahr über gut gefüllt und im April und September überlappen sich sogar einige Spiele. So auch am Mittwochabend, weshalb in der Stadt natürlich besonders viel los ist und sich die Parkplatzsuche schwierig gestaltet. Leider verpassen wir deshalb auch den Beginn des Spieles.

Am Stadion angekommen müssen wir zunächst durch einen Sicherheitscheck. Ähnlich wie am Flughafen müssen alle elektronischen Geräte in eine Box und man selbst durch einen Scanner. Hier macht Tobis Pauli-Gürtel etwas Probleme und er wird gefragt ob er Mitglied einer Gang ist – vermutlich wegen dem Totenkopf mit den zwei gekreuzten Knochen, die das St. Pauli-Logo zieren. Das Stadion an sich ist riesig und es ist jede Menge los. Hier geht es zu wie in einem riesigen Ameisenhaufen, überall wimmeln Leute in roten Klamotten, der Farbe der Cardinals, umher und aus den Lausprechern dröhnt der Stadionsprecher. Außerdem gibt es an jedem Bier- oder Essensstand einen Fernseher auf dem das Spiel gezeigt wird, damit man auch beim Bierholen nichts verpasst.

Dank David haben wir super Sitzplätze ziemlich nah an der Homebase wo sich auch das Meiste abspielt. Da uns die Baseballregeln noch nicht so ganz geläufig sind, nehmen wir Unterricht bei Jacqui, Davids Frau, die uns mit Feuereifer in die Kunst des Baseballs einweiht. Die Grundregeln sind auf den ersten Blick nicht besonders kompliziert. Im Prinzip geht es darum einen kleinen Lederball zu Werfen bzw. diesen mit einem Holzstock zu Schlagen und anschießend im Kreis zu laufen. Allerdings gibt es jede Menge Sonderregeln die das Ganze dann doch irgendwie komplex machen. Es scheint auf jeden Fall kein besonders anstrengender Sport zu sein, denn gelaufen wird – verglichen mit Fußball – sehr langsam und auch nur, wenn einer den Ball trifft.

Dafür ist für das leibliche Wohl der Zuschauer im Stadion bestens gesorgt. Hier gibt es von Burger und Hotdogs, über Nachos bis hin zu Eis und Popcorn alles was das amerikanische Fanherz begehrt. Wir machen es einfach David und Jacqui nach und entscheiden uns für Nachos mit Beef und Pulled Pork und Bier. Ziemlich lecker… Als wir in der Warteschlange stehen läuft uns unser Bankberater im Cardinals-Outfit statt Anzug, über den Weg.

In der siebten Runde haben die Cardinals endlich durch einen Homerun aufgeholt und so steht es nun unentscheiden. David und Jacqui schlagen vor, dass wir nun gehen. Ihnen ist kalt und außerdem können wir so dem Stau beim Parkhaus entgehen. Gut, zu spät kommen und früher gehen, klingt für uns etwas seltsam, aber wir fügen uns dem dann einfach mal. Auf dem Weg zum Auto erklärt Jacqui uns dann auch warum. Ein Baseballspiel dauert immer neun Runden (Inings), d. h. es gibt keine zeitliche Beschränkung wie lange ein Spiel dauert. In der Regel sind es so 3 Stunden. Und, ein Baseballspiel geht niemals unentschieden aus, es wird so lange weiter gespielt bis ein Team gewonnen hat. Da es momentan unentschieden steht, kann das Spiel also noch ein Weilchen dauern, deshalb ist es völlig normal, dass Spiel auch mal frühzeitig zu verlassen und sich den weiteren Verlauf im Radio, auf dem Heimweg anzuhören. Das machen wir dann auch, wir verstehen leider nicht wirklich was, aber Jacqui gibt uns dann Bescheid als das Spiel aus ist. Die Cardinals haben leider verloren. Trotzdem war es ein Erlebnis… das Spiel, das Stadion und natürlich die Fans!

2 Kommentare
  1. Sonja
    Sonja sagte:

    Tobi als Gangmitglied 😀
    Tolle Sachen macht ihr, weiter so mit euren Einträgen 😉 So ein großes Stadion fänd ich auch mal faszinierend.. Hat euer Besuch dort zum Baseball-Fans-werden gereicht?

    Antworten

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