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Kansas City (KC) – Home of BBQ and City of Fountains

Samstagmorgen um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. In Vorfreude auf das kommende Wochenende hüpfe ich aus dem Bett. Naja zugegeben, hüpfen ist vielleicht etwas übertrieben, aber verglichen mit üblichen Procedere bezüglich Aufstehen, kann man das schon Hüpfen nennen. Wir werden dieses Wochenende in Kansas City verbringen und darauf freue ich mich eben schon eine ganze Weile.

Kansas City liegt am westlichen Rand von Missouri, wohingegen St. Louis am östlichen Rand liegt. Das bedeutet wir durchqueren einmal den kompletten Bundesstaat. Da wir dafür ca. 4 Stunden brauchen werden, nutzen wir die Zeit um ein paar Gespräche mit Deutschland zu führen. Während wir uns also bei Freunden und Familie erkundigen wie die Lage in der Heimat so steht, zieht an uns der Bundesstaat Missouri vorbei. Auf dem Weg von St. Louis nach KC liegt Columbia, die einzige größere Stadt auf dieser Strecke. Die Landschaft dazwischen ist geprägt von grünen Wiesen und braun vertrockneten Maisfeldern. Gelegentlich mischt sich, hier und da, mal eine Farm, eine Tankstelle oder eine kleine Ansammlung von Häusern dazwischen. Der Straßenrand ist gespickt mit riesigen Werbetafeln, die von professionellen Dachreparaturen, über günstigen Versicherungen bis hin zu Jesus Christus so ziemlich alles anpreisen.

Die Fahrt vergeht wie im Flug und wir sind nur noch ca. eine Stunde von KC entfernt als ich eine SMS bekomme. Es gab wohl starke Regenfälle in der letzten Nacht und teile der Stadt sind überflutet. Na prima! Und jetzt? Umdrehen macht nun natürlich keinen Sinn mehr, daher werden wir einfach mal die Lage checken.

Als wir durch die Stadt zu unserem Hotel fahren, sieht alles recht trocken aus. Am Hotel angekommen wird allerdings deutlich, dass es in der letzten Nacht ordentlich geschüttet hat. Die Tiefgarage steht unter Wasser und vor der Tiefgarage stehen einige Personen mit sehr entsetzten Gesichtern. Offensichtlich die Besitzer der dort unter Wasser stehenden Autos. Shit!

Mittlerweile ist es beinahe 10:00 Uhr und die Sonne kommt langsam durch. Wir parken unser Auto auf dem großen Parkplatz hinter dem Hotel, versorgen uns nochmal großflächig mit Sonnencreme und ziehen dann los um die Stadt zu erkunden. Schnell stellen wir erleichtert fest, dass von der großen Flut eigentlich nicht mehr als ein bisschen Dreck auf den Straßen und Wegen geblieben ist.

Unser erster Sightseeing Spot ist die Country Club Plaza, ein Shoppingviertel im Süden von KC. Die Country Club Plaza zeichnet sich vor allem durch die spanisch angehauchte Architektur, mit vielen bunten Türmen und kunstvollen Springbrunnen aus. Dies wirkt zwar zum Teil etwas aufgesetzt und deplatziert, stillt aber, bei strahlendem Sonnenschein, definitiv die Sehnsucht nach einem Urlaub in Südeuropa.

Nach etwa zwei Stunden bummeln, gehts weiter nach Westport, einem nördlich der Country Club Plaza gelegenen Restaurant- und Kneipenviertel. Hier entfliehen wir der Mittagshitze und ruhen uns auf der Terasse der Char Bar ein wenig aus. Anschließend melden wir uns bei KC B-cycle, einem Fahrradverleih mit Ausleihstationen über die ganze Stadt verteilt an und radeln zu Jack Stack, wo wir uns ein echtes KC BBQ zum Mittag essen gönnen. Gut gestärkt beenden wir unsere Sightseeing Radeltour mit einem Schlenker durchs Museumsviertel und kehren gegen 16:00 Uhr zum Hotel zurück.

Abends geht es dann per Uber ins Power and Light District, laut Google der Ort um einen Samstagabend in KC zu verbringen. Das Power and Light District macht seinem Namen tatsächlich auch alle Ehre. Hier pulsiert das Leben und alles leuchtet in den schillerndsten Farben. Wir ziehen durch die Kneipen, gehen gemütlich Essen und beobachten die Leute. Von unserem Platz auf der Terasse des BRGR Kitchen + Bar haben wir einen super Ausblick auf eine viel befahrene Kreuzung, an deren roter Ampel immer wieder dieselben schicken Autos und Jungs mit Motorrädern anhalten, die ihre Maschinen hier, manchmal auch im Wheelie, spazierenfahren.

Den Sonntag beginnen wir erst Mal mit dem im Zimmer inkludierten Frühstück und checken dann aus dem Hotel aus. Danach schnappen wir uns wieder ein Fahrrad und fahren in Richtung Crown Center und Union Hill in der Innenstadt. Wir radeln durch den Penn Valley Park, zum National World War I Museum mit dem Liberty Memorial und zur Union Station. Mittags legen wir eine Pause bei der Boulevard Brewery ein. Von dort aus wollen wir zurück in Richtung Hotel um in Westport noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir uns dann auf den Rückweg nach St. Louis machen.

Der Weg von der Brewery nach Westport stellt dann aber nochmal eine extreme Herausforderung dar und das gleich in zweierlei Hinsicht. Zum einen geht es stetig bergauf, was bei den Temperaturen und mit den doch recht funktional gehaltenen Bikes echt anstrengend ist. Zum anderen nehmen wir einen anderen Weg der uns unabsichtlich durch die ärmeren Gegenden von KC führt. Alles sieht recht heruntergekommen aus und vor einigen Häusern türmt sich der Müll. Als wir vor einem Haus Qualm aufsteigen und Kinder spielen sehen, sieht es zunächst so aus als wäre die Freizeitbeschäftigung dieser Kids ihre Spielsachen im Vorgarten zu verbrennen. Tatsächlich versucht hier aber jemand seinen Holzkohlegrill anzuzünden. Egal, wir geben doppelt Gas um hier schnellstmöglich wegzukommen.

Endlich in Westport angekommen nehmen wir auf der Terrasse des Ale House noch einen Snack und machen uns dann ganz gemütlich auf den Heimweg. Da uns der Highway auf die Dauer etwas zu langweilig wird fahren wir einen Teil des Rückwegs auf der Landstraße und sehen so noch jede Menge vom schönen Missouri.

3 Kommentare
  1. Sonja
    Sonja sagte:

    Nee danke, Landmaschinen brauchen wir grad ausnahmsweise keine 😛 Aber ich hätt gern so nen riesigen Federball! Und die Stadt schaut toll aus, cooler Wochenendtrip!

    Antworten

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